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Ausbildung im Straßenbau


Ausbildung im Straßenbau in Oberschwaben

Wer den Hauptschulabschluss hat kann Straßenbauer werden. Wer sogar Mittlere Reife hat kann Straßenbauer mit Berufskollegial werden und die Fachhochschulreife neben der Berufsausbildung erlangen. Auch ohne Schulabschluss kann nach längeren Praktika eine Lehrstelle gefunden werden, da Fachkräfte im Bauwesen nach wie vor gefragt sind.

Allgemeines zur Ausbildung


Die Ausbildung dauert 3 Jahre.

Neben dem Beruf des Straßenbauers, der nachfolgend genauer beschrieben wird, werden auch Baugeräteführer im Straßenbau ausgebildet.

Wer nicht gerne weit von zu Hause entfernt ist, nicht schmutzig werden, im Sommer nicht schwitzen und im Winter nicht frieren möchte, für den ist der Beruf des Straßenbauers nichts. Außerdem sollte man über eine gute Kondition verfügen und kräftig sein. Baugeräteführer dagegen sollten Fingerspitzengefühl mitbringen, überdurchschnittlich gut sehen und aufmerksam sein.

Die Ausbildung erfolgt im Blockunterricht. Der Besuch der Berufsschule, überbetrieblicher Ausbildung (ÜBA) und die Arbeit auf der Baustelle des ausbildenden Betriebs wechseln sich ab.

Geld sollte nie ein Grund sein eine Ausbildung zu beginnen. Die Bezahlung ist aber sehr gut, obwohl es noch Berufe gibt, die besser bezahlt werden.

Straßenbauer und Baugeräteführer sind Berufe mit Zukunft. Zumindest wurde das bisher immer behauptet. Durch die Erschließung neuer Finanzierungsquellen sollen Arbeitskräfte im Straßenbau bald sehr gefragt sein. Auch bereits gebaute Straße müssen gepflegt werden.

Wer mehr über die Arbeit des Straßenbauers oder Baugeräteführers erfahren möchte geht am besten zuerst ins BIZ und anschließend zur Berufsberatung. Ein mehrwöchiges Praktikum kann nicht schaden und sollte auf jedem Fall erfolgen.

 

Berufsschule


Wer Straßenbauer wird, geht auf eine oder mehrere der folgenden Schulen:

  • Berufsschule Friedrichshafen
  • Berufsschule Biberach
  • Berufsschule Leutkirch
  • Berufsschule Reutlingen

Dort werden allgemeine Kenntnisse vermittelt.

Mit Berufskollegial wird die Phillip - Matthäus - Hahn Schule in Nürtingen (bei Stuttgart; liegt am Neckar) besucht.

In Nürtingen werden nicht nur allgemeine Kenntnisse, sondern auch vertiefende fachspezifische Kenntnisse vermittelt. Dabei werden im ersten Jahr allgemeine Grundlagen gelehrt, die in den folgenden Jahren vertieft werden. Dabei geht es um Baustoffkunde, Bauphysik, Baukonstruktionslehre, Baubetriebslehre, Planungsgrundlagen, Computeranwendung und höhere Mathematik im technischen Bereich. Im Technologiepraktikum lernt man die einzelnen Baustoffe genauer kennen. Außerdem wird die Landesbauordnung gelehrt. Der Stundenplan ist gegenüber der allgemeinbildenden Schulen anfangs gewöhnungsbedürftig, da der Unterricht Mo. - Do. von 7.45 Uhr bis 16.00 Uhr stattfindet. Am Freitag ist gegen 12.45 Uhr Unterrichtsende. Eine Unterrichtsstunde dauert 90 Minuten.

Wer die Berufsfachschule in Nürtingen besucht wohnt in Kirchheim (Teck) im Doschler.

 

Überbetriebliche Ausbildung


Die überbetriebliche Ausbildung findet in Geradstetten (bei Schorndorf nordöstlich von Stuttgart), Geislingen (Steige) und Sigmaringen in den sogenannten ÜBA Bau statt.

Im ersten Jahr werden allgemeine Grundlagen vermittelt, die auf den ersten Blick nichts mit Straßenbau zu tun haben. Man lernt Schalungen und Bewehrungen zu bauen, die man später mit Beton füllt. Mauern, Fliesenlegen, Einbau von Estrichen sowie Holzbau gehören ebenso zum Stundenplan, wie die Lehre allgemeiner Unfallverhütungsvorschriften. Außerdem wird der Umgang mit Maschinen auf der Baustelle gelehrt. Dazu gehört ein Kreissägenlehrgang. Auch das Aufstellen von Gerüsten und Verlegen von Rohrleitungen wird gelernt.

Die Arbeitszeit dauert von 7.50 Uhr bis 16.35 Uhr. Freitags ist um 15.00 Uhr Arbeitsende. Es gibt nur zwei Pausen, die zusammen 45 Minuten betragen.

Der Umgangston und die Umgangsformen könnten besser sein. Die Ausbildungsmeister achten penibelst genau auf die Einhaltung der Arbeitszeiten. Wird eine Anweisung nicht 100-prozentig befolgt, hat das Folgen.

Im zweiten Jahr geht es nur noch um Tiefbau. Ein “Erster Hilfe Kurs” wird besucht. Erst im dritten Jahr geht es um reinen Straßenbau. Dazu wird ab dem zweiten Jahr die ÜBA Geradstetten besucht. Die zudem eine hervorragende Unterkunft bietet.

Während der überbetriebliche Ausbildung in Geislingen (Steige) wird man in Wiesensteig im “Alten Forsthof” untergebracht.

 

Baustelle (Arbeit im Betrieb)


Im Winter ist es kalt, im Sommer heiß. Deshalb wird man mit modernster Kleidung ausgestattet. Die Arbeit ist hart. Ab und zu darf ein Baugerät geführt werden.

Die Arbeitszeiten liegen zwischen 7.00 Uhr und 22.00 Uhr. Meistens wird bis 19.00 Uhr gearbeitet. Da die Baustelle hunderte von Kilometern vom Wohnort entfernt sein kann, kann man sich ein Zimmer während der Bauzeit in der Umgebung anmieten oder kostenlos in einem Wohncontainer wohnen, der recht gut ausgestattet ist. Während der Ausbildung wird man aber zunächst nicht allzu weit von zu Hause weggeschickt. Da kann die Baustelle auch schon mal direkt vor der Haustüre liegen. Wer nicht gerne lange weit von zu Haus entfernt sein möchte, für den ist der Beruf des Straßenbauers nichts. Alternativ kann aber auch bei einer sehr kleinen Firma arbeiten, die nur Arbeiten in der näheren Umgebung ausführt.

 

Unterkunft


Kirchheim (Teck) Im Doschler
Wer die Berufsschule in Nürtingen besucht wohnt in Kirchheim (Teck) (an der A 8 bei Stuttgart). Das erste Problem, das dabei entsteht, ist dieses zu finden. Die Anfahrt erfolgt über die A 8 Ausfahrt Kirchheim - West. Zuerst fährt man die Ausfahrt hinaus, dann gleich nach rechts. Bei der Tankstelle gleich wieder nach rechts. Anschließend fährt man immer geradeaus und das wirklich solange, bis es nicht mehr geradeaus weiter geht. Anschließend biegt man nach links ab und folgt der Straße. Auf der rechten Seite ist nach einigen Metern, ein Parkplatz, auf dem man sein Fahrzeug abstellt. Nun geht man über die Holzbrücke und ist da.

Wer mit dem Zug anreist, der kann sich auf einen langen Fußmarsch einstellen. Zuerst geht man einfach die lange Straße hinunter, die zum Bahnhof führt und dort endet, vorbei an dem auf der linken Seite gelegenen Lebensmittelmarkt. Ziemlich am Ende der Straße steht ein Schild, das den Weg weist. Dort geht man nach links und folgt der Straße. Irgendwann kommt auf der rechten Seite der bereits erwähnten Parkplatz.

Die Zimmer sind für mindestens 2 Leute ausgelegt. Ein einfacher Tisch, ein Stuhl und mindestens 2 Betten sowie Schränke gehören zur Ausstattung. Jedes Zimmer verfügt über ein etwas klein geratenes Badezimmer. Kurz gesagt es ist alles da was man braucht. In der obersten Etage ist die Heizung im Winter etwas zu schwach und an den Fenstern zieht es etwas. Dafür werden andere große Aufenthaltsräume angeboten. Darunter ist ein Fitnessraum mit Tischtennisplatte, ein Fernsehzimmer und ein größerer Raum im Gasthausstil.

Gegessen wird im Speisesaal in der ersten Etage. Frau Shangula und Frau Kikitsch bereiten einfallsreiche Speisen. Von Frau Kikitsch wird man noch gewarnt: „Das hat Koch gekocht!“.

Die Wege in Kirchheim sind sehr lang. Zur nächsten Bushaltestelle sind es 20 Minuten (wenn man schnell läuft). Der Bus nach Nürtingen fährt kurz nach 7.00 Uhr. Wer nicht um 5.45 Uhr aufstehen will, sollte Fahrgemeinschaften bilden.

Ab 22.00 Uhr gilt ein Ausgehverbot, das auf 24.00 Uhr verlängert werden kann.

Wer seine Ausbildung bei einer größeren Straßenbaufirma absolviert, hat meistens das Glück für die Unterkunft nichts bezahlen zu müssen.

 

Wiesensteig (an der A8 Albaufstieg – Ausfahrt Mühlhausen) Alter Forsthof
Wer die überbetriebliche Ausbildung in Geislingen (Steige) besucht wohnt im alten Forsthof in Wiesensteig. Wiesensteig liegt am Albaufstieg der A 8 (Ausfahrt Mühlhausen). Die etwas sehr klein geratene Stadt ist nicht jedermanns Sache (1 Durchfahrtsstraße). Trotzdem findet man den alten Forsthof beim ersten man kaum. Wenn man folgenden Grundsatz befolgt findet man ihn trotzdem: „Immer geradeaus fahren und das älteste Gebäude, bei dem man denkt, dass es das nicht sein kann ist es“. Für alle, die jetzt noch nicht wissen wo das ist, der Forsthof befindet sich gegenüber der Kirche neben der Straße, die den Berg hinaufführt, auf der rechten Seite.

Das sehr alte Gebäude mit Backstein- und Teppichböden, die über Holz gelegt sind, begeistert besonders durch seine pechschwarzen Eingangsscheunentore, schier endlose steile Holztreppen und Türen aus dem 17. Jahrhundert. Uralte Fenster, an denen es hereinzieht und die bei Schneestürmen selbstöffnend tätig sind tragen zur Heiterkeit bei.

Jeder hat seinen eigenen Kleiderschrank. Obwohl diese nicht so alt wie das Gemäuer sind, war bei meinem von Anfang an der Boden herausgebrochen. Danach ist der Boden innerhalb von 4 Wochen nochmals insgesamt 9 mal herausgebrochen. In die Kleiderschränke sind außerdem kleinere Tresore eingebaut, in denen man besser nichts deponieren sollte. Zumindest meiner ließ sich nicht mehr öffnen.

Abgerundet wird die Unterkunft durch riesige Waschsäle und öfters verstopfte Toiletten. Auch die Hochspannungsleitungen, die knisternd vor den Fenstern vorbeiführen sind entzückend.

Geschlafen wird in 6- bis 8- Bett Zimmern. Die Betten sind so konstruiert, dass die untere Matratze gerade mal 57 cm von der oberen entfernt ist. Außerdem schwanken diese aufgrund schlechtester Konstruktion. Manchmal bricht sogar die obere ein Stück nach unten. Immerhin wird die Bettwäsche gestellt. Wer es gerne bequem hat sollte dennoch ein zweites Kissen mitbringen.

In jedem Zimmer steht ein Kachelofen. Auf jeder Etage ist eine antike Sitzecke mit Fernseher aus den 50 er Jahren eingerichtet.

Warmes Wasser gibt es von 6.00 bis 22.00 Uhr. Geweckt wird man um 5.30 Uhr. Immerhin gibt es in jedem Zimmer elektrischen Strom.

Auch wenn die Unterkunft nicht die Beste ist überzeugen das hervorragende Freizeitangebot und das sehr schmackhafte Essen. Zu den Freizeitangeboten gehören Kegeln, Wandern, Fahrradtouren, Fuß- und Volleyball, Tischtennis, Badminton, Grillen, Kino- und Konzertbesuche, Spiele- und Workshopabende sowie politische Diskussionen. Kurz gesagt es wird nie langweilig.

Wer ein Problem hat findet in Herrn Bülles oder eines anderen Mitarbeiters einen sehr kompetenten, freundlichen Ansprechpartner.

Der Umgangston ist sowohl von Seiten der Mitarbeiter, wie auch von den Auszubildenden sehr angenehm. Zu Streitigkeiten kommt es selten und dann nicht ohne zwingenden Grund.

Das etwa 24 km entfernte Geislingen erreicht man über den Bus, der von der nahegelegenen Bushaltestelle abfährt. Wer Fahrgemeinschaften bildet kann länger liegen bleiben, ruhiger Frühstücken und ist immer noch pünktlich.

Ab 22.00 Uhr gilt ein Ausgangsverbot, das nur durch Freizeitveranstaltungen verlängert werden kann.

Wer seine Ausbildung bei einer größeren Straßenbaufirma absolviert, hat meistens das Glück für die Unterkunft nichts bezahlen zu müssen.

 

Weiterbildung und Meisterbrief


Wer normaler Straßenbauer ist arbeitet hauptsächlich körperlich auf der Baustelle und kann Polier (Vorarbeiter) werden. Wer zusätzlich das Berufskolleg besucht hat kann sich schnell zum Bauleiter hocharbeiten oder durch den Erwerb der Fachhochschulreife ein Studium an einer Fachhochschule beginnen und zum Beispiel Ingenieure im Straßenbau oder Architekt werden.

Man kann auch 2 Berufsjahre absolvieren. Anschließend kann eine Fachschule für Bautechnik besucht und mit der Berufsbezeichnung “Staatlich geprüfter Bautechniker” abgeschossen oder die Meisterprüfung ablegen werden.

Wer seine Meisterprüfung abgelegt hat, kann sich mit seiner eigenen Straßenbaufirma selbständig machen.

 

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